Interview mit Luisa Eckhard – Gründerin von Bloggerworkshop und PREACH MEDIA

Luisa Eckhard (bekannt als Luisa Lion) ist Gründerin von Bloggerworkshop und PREACH MEDIA und außerdem erfolgreiche Bloggerin der ersten Stunde. Sie ist Expertin für Social Media und Influencer Marketing und hat mit ihrem Verlobten Daniel Baldock zwei Unternehmen gegründet.

Im Interview erzählt sie, wie es dazu kam, warum sie das Warum so wichtig findet und welche Herausforderungen sie meistern musste.

Wie bist Du auf die Idee deiner Unternehmens “Bloggerworkshop” und “PREACH MEDIA” gekommen? Gab es einen bestimmten Punkt, an dem Du dir dachtest „Das ist es!“?

Es gab nicht DEN bestimmten Punkt, aber bei Bloggerworkshop war es so, dass ich über die Jahre so viele Fragen zum Thema “Bloggen” und “Instagram” bekommen habe, dass ich mir dachte, da es so viele Leute interessiert, könnte man doch einen Online Kurs dazu machen. Damals, im Jahr 2017, als wir gelauncht haben, gab es noch kaum Online Kurse in diesem Bereich. Wir haben dann in einem Instagram Live Video gelauncht und unglaublich viele Kurse verkauft. Da haben wir dann gemerkt, dass es Sinn macht, Geld zu investieren und das auszubauen. Also haben wir das gesamte Geld vom ersten Launch in die Website und die Videos der Kurse investiert.

PREACH MEDIA war zunächst eine Influencer Agentur, um Influencer zu managen. Das hat sich dann über die Zeit weiterentwickelt und jetzt ist PREACH eher eine “Digital Music Distribution Agentur” und wir werden nun auch unser eigenes Label launchen. PREACH ist nun also im Musikmanagement tätig.

Es gab also nicht DEN einen Punkt, an dem ich dachte “DAS ist es!”, sondern es hat sich eher über die Zeit hin entwickelt.

Du hast deine Unternehmen zusammen mit deinem Partner Daniel gegründet. Wie organisiert ihr euch innerhalb der gemeinsamen Unternehmen? Und welche Herausforderungen bringt das mit sich?

Bloggerworkshop machen wir aktuell nicht mehr so aktiv – aber hier waren wir immer 50 / 50. Dan hat immer die Struktur der Kurse übernommen, da er sehr gut im strukturieren und im Aufbau von Kursen ist. Ich habe mich dann eher um die Texte, Videos und Promotion gekümmert. Es war aber immer 50 /50 und wir haben uns die Aufgaben gut aufgeteilt.

Und bei PREACH ist es ähnlich, wobei Dan CEO ist und ich die Mitgründerin. Als wir noch im Influencer Bereich tätig waren, war ich eher als Expertin mit dabei. Seit Anfang des Jahres bin ich jetzt auch im day-to-day Business sehr aktiv und involviert. Außerdem kümmere ich mich noch um die Buchhaltung, Rechnungen und den ganzen Papierkram. Wir haben auch noch eine feste Mitarbeiterin, mit der ich auch noch Unternehmen in Sachen Social Media unterstütze.

Wir kommen uns also mit den Aufgaben nicht wirklich in die Quere. 🙂

Luisa Eckhard und Daniel Baldock – Gründer von PREACH MEDIA

Du bist ja auch weiterhin als Bloggerin tätig. Wie wichtig findest du es, sich mehrere Standbeine aufzubauen?

Extrem wichtig. Ich glaube, dass auch das mich über die mittlerweile 10/11 Jahre meiner Tätigkeit als Bloggerin immer gut gerettet hat. Es hat mir auch immer super viele Möglichkeiten gegeben – gerade jetzt in der Coronazeit haben einige meiner Bloggerkollegen Probleme. Die Reiseblogger zum Beispiel leben davon zu reisen, was jetzt aktuell nicht möglich ist.

Mich hat die Coronazeit nicht so hart getroffen, ich kann meinen Content genauso weitermachen und meine Unternehmen weiterführen.

Längerfristig ist man auf jeden Fall besser aufgestellt, wenn man mehrere Standbeine hat. Oder zumindest sollte man immer noch einen Plan B haben. Auch ist es wichtig, sich immer Gedanken darüber zu machen, von wem oder was man abhängig ist. Wenn man sein Business nur auf Instagram aufbaut und Instagram von heute auf morgen verschwindet, steht man auch quasi vor dem nichts.

Es gab etliche Herausforderungen zu bewältigen!

Luisa Eckhard

Was waren deine ersten Schritte? Wie bist Du deinem Herzensprojekt nähergekommen? 

Ich muss sagen, dass ich das eigentlich gar nicht so geplant hatte, sondern bei mir sind die meisten Projekte und Ideen aus einer Situation heraus entstanden – also ich habe einfach gemerkt, dass da Nachfrage besteht und die Leute das wirklich brauchen oder wollen.

Und das ist auch ein Tipp von mir: Natürlich kann man Dinge machen, weil man einfach dafür brennt und da sollte man auch nicht darauf hören, was andere sagen. Aber ich finde es auch wichtig zu schauen, ob überhaupt Nachfrage besteht. Ich denke zwar, dass es in bestimmten Nischen immer Nachfrage für irgendein Produkt gibt, aber es macht auf jeden Fall Sinn, bevor man auch Geld oder Zeit investiert, erstmal zu schauen, ob und wie viel Nachfrage da ist.

Als ich mit dem Bloggen angefangen habe, habe ich eigentlich ein Praktikum gemacht und wollte das nur privat für mich machen, da ich in den Redaktionsbereich wollte und wollte den Blog als Referenz nutzen. Und daraus hat sich dann mein Job entwickelt. Und dann habe ich einfach kontinuierlich weitergemacht.

Ganz wichtig ist hier dein WARUM. Warum willst du genau dieses Projekt machen? Das sollte man sich immer vor Augen führen.

Gab es Herausforderungen, denen Du dich bei der Gründung deines Unternehmens stellen musstest? Wie hast Du es geschafft, diese zu bewältigen?

Etliche Herausforderungen. 🙂

Allein der ganze Papierkram und die ganzen rechtlichen Dinge. Gerade bei PREACH war das ein großer Aufwand mit Anwälten und dem Notar – bis das Unternehmen dann gegründet war. Wir haben auch anfänglich unser Gründerteam nochmal geändert, was auch nochmal Aufwand bedeutete.

Es hilft auf jeden Fall, sich hier mit anderen auszutauschen, um offene Fragen zu klären.

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Hast Du Tipps dafür, wie man trotz vieler To Dos nicht die Motivation verliert? 

Wie vorhin schon gesagt, ist es einfach super wichtig, sein Warum zu kennen. Das sollte man sich auf jeden Fall auch aufschreiben. Es gibt eine Aufgabe, die wir auch in einem unserer Kurse machen, die nennt sich ” 7 layers deep” – also das man sich 7 Mal die Fragen “Warum?” stellt.

“Warum will ich dieses Business starten?” – und dann notiert man sich seine Antwort und fragt sich wieder “Warum?” und das eben 7 Mal. Das hilft einem super, den wahren Grund herauszufinden.

Es werden einem super viele Steine in den Weg gelegt und wenn man sein Warum kennt, hilft das auf jeden Fall nicht die Motivation zu verlieren, trotz der ganzen To Do´s und Herausforderungen.

Zum Thema “Finde dein Warum” haben wir übrigens auch einen Blogpost veröffentlicht. Hier gehts zum Blogpost.

Apropos Motivation: Wie schaffst Du es, dich immer wieder zu motivieren? Wer oder was motiviert dich? Hast Du vielleicht sogar ein Idol? 

Das werde ich total oft gefragt und finde ich super schwierig. Ich habe nicht mehr ein Idol. Früher hatte ich das und ich hab mich schon immer für die Geschichten anderer begeistert, die es schon geschafft haben. Der Gedanke, DAS sie es geschafft haben, hat mich immer dazu motiviert: “Hey, dann kannst du das auch!”.

Ich bin ja auch Löwe von Sternzeichen und habe deswegen, glaube ich, eine Grundmotivation und einen Grundehrgeiz in mir. Und das ist das was mich voran bringt – der Ehrgeiz an mich selbst, gewisse Dinge erledigt zu haben, bis ich von dieser Welt gehe. Und das ist wie eine To do Liste in meinem Kopf, die gar nichts mit alltäglichen Dingen zutun hat, sondern eher die Dinge, die man machen möchte, bevor man stirbt. Und darüber sollte sich, finde ich, jeder mal Gedanken machen. Das motiviert ungemein.

Für alle, die nicht intrinsisch motiviert sind, habe ich folgenden Tipp: Macht etwas, was ihr wirklich wirklich gerne macht! Macht nicht etwas, was euch vermeintlich viel Geld bringt, sondern etwas, wo ihr wirklich dahinter steht. Wenn du wirklich gut in etwas bist, wird das Geld sowieso folgen.

Es ist super wichtig, sein Warum zu kennen.

Luisa Eckhard

Hast Du jemals an dir oder deiner Idee gezweifelt? Wie bist Du damit umgegangen?

Definitiv! Ich glaube, das kennen wir alle. Man hat zwischendurch immer mal wieder Zweifel. Ich habe auch schon Projekte, in die ich viel Zeit, Geld und Liebe gesteckt habe, wieder aufgegeben, weil man sich vielleicht im Team nicht mehr verstanden hat, oder Probleme mit der Vision hatte.

Ich habe auch schon mal an einer Fitness-App gearbeitet und da super viel Zeit und Geld investiert, aber im Endeffekt ist es dann am Team gescheitert und das ist auch völlig okay. Nicht immer zählt die Idee, sondern es zählt vor allem auch die Umsetzung und wie sehr man daran glaubt. Manchmal merkt man auch später, dass es das doch nicht ist. Und dann kann man sich wieder anderen Dingen widmen und die kommen dann auch in dein Leben.

Ich glaube, dass alles aus einem Grund passiert. Mein Motto ist schon immer: “Everything happens for a reason!”. Manche Sachen sollen einfach nicht sein und andere dafür um so mehr. Wenn du wirklich an etwas glaubst, dann zieh dein Dinge durch und lass dich nicht aufhalten – aber höre zu, was andere zu sagen haben, denn Feedback ist immer interessant. Heutzutage kann man sich ja auch super Feedback von seiner Community bei Instagram holen.

Welche Tipps würdest Du jungen Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Schaut euch genau an, mit wem ihr was gründet. Am Ende steht und fällt es mit dem Team. Und ich weiß das auch von Investoren – es wird auf das Team geschaut. Spielt im Team mögliche Szenarien durch und legt Dinge vorher fest.

Ein weiterer Tipp: Lasst euch nicht abschrecken, wenn es Konkurrenten gibt. Dein Produkt kann trotzdem am Markt bestehen, aber schaue, dass du es besser machst. 🙂 Hole dir Feedback und schau, was du besser machen kannst. Lass dich dadurch aber auch nicht einschüchtern und abschrecken.

Everything happens for a reason!

Luisa Eckhard

Gibt es etwas, das Du jetzt anders machen würdest, nachdem Du an Erfahrung dazugewonnen hast? 

Gute Frage! 🙂 An sich bereue ich nichts, aber ich war auch sehr oft naiv. Ich habe mir zu wenig langfristige Gedanken gemacht oder überlegt, was das für ein Ausmaß auf mich hat oder auch was für ein Arbeitspensum dahinter steckt.

Ich hätte sicherlich auch bei ein zwei Sachen mehr dranbleiben können – war aber zu sehr abgelenkt von anderen Sachen, da ich zu viel auf einmal wollte. Im Nachhinein haben mir diese Sachen aber auch wieder geholfen. Hätte ich mich also auf ein Startup mehr konzentriert, wäre ich vielleicht im Bloggerbusiness nicht mehr so aktiv und so erfolgreich. Wenn man ein Projekt angeht, sollte man auf jeden Fall, auch wenn es mal schwierig wird, dranbleiben und die Sache durchziehen! Es dauert auch immer bis ein Unternehmen erfolgreich wird, aber man sollte sich auch hier eine Deadline setzen, bis wann man es probiert, das Unternehmen erfolgreich zu machen.

Wenn die Frage im Raum stehen würde: Würdest Du noch einmal gründen? 

Ja, definitiv! Man hat zwar mit vielen Problemen zutun, darüber muss man sich bewusst sein, aber man findet auch für alles eine Lösung und es ist einfach toll, sein eigener Chef zu sein und die Dinge machen zu können, die mal voranbringen möchte.

Zum Abschluss: Hast du ein Lieblingsbuch? Was ist dein absolutes Must-Read für alle, die sich selbstständig machen möchten? 

Ich finde “The big five for live” sehr gut, was das Business angeht. Aber auch “Die 4 Stunden Woche” von Timothy Ferriss ist sehr gut. Das Buch habe ich damals mit 19 gelesen und wusste “So will ich auch mal sein!”. Das Buch ist richtig motivierend.

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