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Interview mit Lisa Drebber – Gründerin des Digitalen Coworking Space und Online Marketing Expertin

Seitdem wir Blossy Anfang 2019 gegründet haben, hatten wir das große Glück, bereits viele inspirierende Gründerinnen kennenzulernen und auch persönlich zu treffen. Eine davon ist Lisa Drebber, die unter anderem auch als Speakerin unser Blossy Event in Köln 2019 bereichert hat.

Wenn Lisa einen Raum betritt, erhellt sie diesen sofort mit ihrer positiven Ausstrahlung und ihrer Professionalität. Ihre Reise als Unternehmerin in Vollzeit ist sie Anfang 2018 angetreten. Im Interview gewährt sie uns einige spannende Einblicke in ihre Zeit als erfolgreiche Selbstständige und gibt wertvolle Tipps für alle, die diesen Weg ebenfalls gehen wollen.

Hier geht’s zu Lisa’s Website und hier direkt zum Digitalen Coworking Space.


Blossy: Wie bist Du auf die Idee gekommen, dich im Bereich Online Marketing selbstständig zu machen? Gab es einen bestimmten Punkt, an dem Du dir dachtest „Das ist es!“?

Lisa Drebber: Das ist eine schöne Frage, denn tatsächlich gab es diesen Punkt 😊 Um genau zu sein, habe ich mich bereits 2015 mit meinem Hobby selbstständig gemacht. Damals war ich gerade in den letzten Zügen meines Journalistik-Studiums und hatte einen Fashion- und Lifestyle Blog, über den ich bezahlte Kooperationen abwickelte.

Nach dem Studium ging es für mich dann zunächst in eine Festanstellung. Damals habe ich großen Wert auf einen perfekten Lebenslauf gelegt und nahm deshalb eine Stelle als Online-Redakteurin und Werbetexterin im Online Marketing an. Meinen Blog führte ich parallel dazu weiter. Heute würde man es als nebenberufliche Selbstständigkeit bezeichnen, aber damals war es für mich einfach ein gut bezahltes Hobby 😊

Als ich meine Festanstellung wechselte und als Content Marketing Managerin für ein neues Unternehmen arbeitete, kam schließlich immer stärker der Wunsch auf, etwas Eigenes auf die Beine zustellen. Für mich sind Freiheit und Selbstverwirklichung sehr wichtige Werte und das war mit der neuen Stelle leider nicht vereinbar.

Ende 2017 nahm ich daher all meinen Mut zusammen, erstellte einen Businessplan und entschied mich, Online Marketing und Texte für andere Blogger, Selbstständige und lokale Unternehmen anzubieten. Und dann ging es Schlag auf Schlag: Anfang 2018 meldete ich meine Selbstständigkeit als Hauptgewerbe an und habe diesen Schritt seitdem keinen Tag bereut. Die Selbstständigkeit ist das Beste, was mir passieren konnte.

Du warst lange Zeit dafür bekannt, anderen Selbstständigen mit deiner Expertise im Online Marketing weiterzuhelfen – und das ist immer noch so. Vor nicht allzu langer Zeit hast du dein zweites Projekt „Digitales Coworking“ ins Leben gerufen. Wie kam es dazu?

Genau, das digitale Coworking Space ist ein virtuelles Büro, in dem sich Freelancer und Solopreneure vernetzen, austauschen und gegenseitig unterstützen können – also eine Mastermind-Gruppe, um neue Lieblingskollegen zu finden.

Der Hintergedanke ist eigentlich ganz simpel: Als Selbstständiger verbringt man in der Regel sehr viel Zeit alleine im Home Office. Das ist auch wunderbar, doch manchmal fehlt der Austausch auf Augenhöhe. Man wünscht sich einen guten Rat, einen Mutmacher oder einfach einen lieben Kollegen, um sich über die neuesten Business News auszutauschen. Das digitale Coworking Space ist eine Plattform, die genau dies ermöglichen soll und damit frischen Wind und mehr Freude in die tägliche Home Office Arbeit bringt.

Wem das Digitale Coworking noch nicht reicht, der kann nun auch im 1:1 Mentoring mit dir zusammenarbeiten. Was schätzt du besonders daran, 1:1 mit deinen Kunden zusammenzuarbeiten und andere Unternehmen wachsen zu lassen?

Ich liebe es, andere Menschen bei ihrem persönlichen und beruflichen Wachstum zu begleiten. Mir persönlich hat die Selbstständigkeit so viel gegeben: Ich bin unglaublich daran gewachsen und konnte mir ein Leben aufbauen, das meine Werte, Vorstellungen und Wünsche ans Leben hundertprozentig erfüllt. Und das möchte ich gerne weitergeben und auch anderen ermöglichen.

Deshalb biete ich 1:1-Mentorings an, in denen wir ganz intensiv an der Verwirklichung der eigenen Träume arbeiten. Wir gehen dabei sowohl kreativ als auch strategisch vor und entwickeln einen ganzheitlichen, zielorientierten Fahrplan. Ich bin ein sehr pragmatischer Mensch und mag Klarheit und Fokus. Deshalb gehen wir wirklich in die Tiefe.

Meine sogenannten „360°-Mentorings“ sind ganzheitlich aufgebaut, denn ich glaube, dass ein Business eine übergeordnete Strategie und einen Fahrplan benötigt, um nachhaltig wachsen zu können. Denn am Ende soll die Selbstständigkeit natürlich auch rentabel sein und Umsätze einbringen, von denen man sehr gut leben kann.

Copyright: Lisa Drebber

Nochmal zum Anfang: Was waren deine ersten Schritte? Wie bist Du deinem Herzensprojekt nähergekommen?

Nachdem ich meinen Businessplan geschrieben hatte, habe ich mir eine Website mit schönen Fotos erstellen lassen und mich dann bei Unternehmen als freiberufliche Texterin und Marketing Managerin beworben – quasi als freie Mitarbeiterin auf Honorarbasis. Gleichzeitig kamen über Bekannte und Verwandte erste Anfragen zum Thema Social Media Marketing. Parallel dazu habe ich eine Weiterbildung zur SEO-/SEA-Managerin absolviert, um noch breiter aufgestellt zu sein. Dabei geht es darum, die Rankings bei Suchmaschinen wie Google zu verbessern. Nach und nach habe ich so ein Netzwerk an Kunden aufgebaut, die mich wieder gebucht oder weiterempfohlen haben.

Und dann habe ich Schritt für Schritt neue Dienstleistungen in mein Portfolio aufgenommen, wie zum Beispiel Workshops, strategische Beratungen, Konzepterstellungen und Mentorings. Das digitale Coworking geht nun noch einen Schritt weiter und ist quasi keine Dienstleistung mehr, sondern mein erstes digitales Produkt.

Gab es Herausforderungen, denen Du dich bei der Gründung deines Unternehmens stellen musstest? Wie hast Du es geschafft, diese zu bewältigen?

Die größte Herausforderung am Anfang war, plötzlich für alles selbst verantwortlich zu sein. Als Angestellter geht man normalerweise seiner fachlichen Tätigkeit nach, aber in der Selbstständigkeit muss man sich zusätzlich um so viele andere Bereiche kümmern: Akquise, Buchhaltung, Steuern, Versicherungen, Produktmanagement, Marketing, Finanzen und zahlreiche andere Aspekte. Kein Tag gleicht dem anderen.

Das macht es super spannend und abwechslungsreich, aber man muss sich auch sehr gut selbst organisieren können und lernen, Prioritäten zu setzen und effizient zu arbeiten. Natürlich kann man sich Unterstützung dazu holen wie zum Beispiel einen Steuerberater. Dennoch finde ich es wichtig, immer den Überblick über alles zu behalten.

Wie arbeitsintensiv war die erste Zeit nach der Gründung deines Unternehmens? Hast Du Tipps dafür, wie man trotz vieler To Dos nicht den Überblick und die Motivation verliert?

Die ersten zwei Jahre meiner Vollzeit-Selbständigkeit waren sehr zeitintensiv. Ich habe eigentlich immer gearbeitet: Es gab keinen Feierabend, kein Wochenende und Urlaube waren eher ortsversetztes Arbeiten. Ich glaube, dass das zu Beginn einer Gründung auch phasenweise notwendig sein kann. Doch irgendwann muss man das Arbeitspensum runterschrauben, um nicht innerlich auszubrennen.

Rückblickend würde ich deshalb viel mehr Pausen einlegen. Vielleicht kommt der Erfolg dadurch etwas langsamer – dafür aber nachhaltiger. Wer selbst immer wieder seine eigenen Grenzen überschreitet, mag kurzfristig erfolgreich sein, tut sich langfristig aber keinen Gefallen damit. Heute lege ich viel mehr Wert auf Balance.

Mein Business hängt zu hundert Prozent von meiner Gesundheit und meinem Wohlergehen ab. Wenn es mir schlecht geht, funktioniert auch das Geschäftsmodell nicht mehr. Deshalb liegt mein Fokus heute nicht mehr auf einer 60-Stunden-Woche, sondern darauf, mein Energielevel möglichst konstant oben zu halten.

Apropos Motivation: Wie schaffst Du es, dich immer wieder zu motivieren? Wer oder was motiviert dich? Hast Du vielleicht sogar ein Idol?

Ich habe das große Glück, zu den Menschen zu gehören, die eine sehr hohe intrinsische Motivation haben. Deshalb bin ich grundsätzlich eher übermotiviert als unmotiviert und muss mich manchmal selber bremsen, um nicht 24/7 zu arbeiten.

Wenn dir der Antrieb fehlt, frag dich einfach mal: „Was ist dein Warum? Was ist deine Vision, deine Mission oder dein Sinn im Leben?“ Wenn du die Antwort darauf gefunden hast und diesem Warum nachgehst, löst sich die fehlende Motivation meist in Luft auf. Das Wichtige ist ja am Ende nicht, was wir tun, sondern, warum wir es tun.

Copyright: Lisa Drebber

Hast Du jemals an dir oder deiner Idee gezweifelt? Wie bist Du damit umgegangen?

An der Idee der Selbstständigkeit habe ich nie gezweifelt, da sie für mich eine absolute Bereicherung und Erfüllung ist. An einzelnen Projekten, Aufträgen und an mir selbst zweifle ich aber schon gelegentlich. Das ist auch völlig okay und vielleicht ein Zeichen dafür, noch ein wenig genauer hinzuschauen.

Wenn ich besonders große Zweifel habe, versuche ich mir zum Beispiel rational zu erklären, welche Ursache dahinter stecken könnte. Gleichzeitig höre ich auch auf meine Intuition. Obwohl ich ein starker Kopfmensch bin, würde ich mich am Ende immer auf mein Bauchgefühl verlassen. Das war nicht immer so, aber inzwischen fahre ich sehr gut damit.

Welche Tipps würdest Du jungen Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Mein Tipp lautet, kalkulierte Risiken einzugehen. Damit meine ich, dass man mutig und zuversichtlich sein sollte und dennoch vorausschauend handeln muss. Wer zu lange zögert, alles bis ins kleinste Detail zerdenkt und auf den perfekten Moment wartet, hat schon verloren. Denn der perfekte Moment wird niemals kommen.

Unvorsichtig oder voreilig sollte man hingegen auch nicht sein. Mein Anspruch ist es, mich über alles möglichst gut zu informieren. Das kenne ich noch aus dem Journalistik-Studium: eine gründliche Recherche ist das A und O. Denn je mehr Infos ich habe, desto besser kann ich Risiken einschätzen, kalkulieren und gut durchdachte Entscheidungen treffen.

Zudem finde ich es super wichtig, ein motivierendes, inspirierendes und positives Umfeld zu haben. Deshalb lautet mein zweiter Tipp: Glaub an dich und umgib dich unbedingt mit Menschen, die deine Vision teilen und in die gleiche Richtung gehen. Zusammen macht es ohnehin viel mehr Spaß als alleine 😊

Gibt es etwas, das Du jetzt anders machen würdest, nachdem Du an Erfahrung dazugewonnen hast?

Oh ja, da gibt es definitiv ein paar Sachen: Ich würde von Anfang an mehr Pausen einlegen, viel mehr Wert auf mein Wohlergehen legen und mich nicht ständig selbst ans Limit bringen. Zudem würde ich von Anfang an in Business Mentorings investieren, weil sie einfach eine wunderbare Abkürzung sind. Man muss nicht immer den schwierigsten Weg wählen, sondern darf sich guten Gewissens Unterstützung holen.

Außerdem würde ich stärker auf meine Glaubenssätze achten, also darauf, wie man über sich selbst denkt und was man sich tagtäglich selber einredet. Einer meiner negativen Glaubenssätze war zum Beispiel: „Erfolg muss man sich hart erarbeiten.“ Seitdem ich diesen Glaubenssatz gelöst habe, konnte ich viel mehr Leichtigkeit in meinen (Arbeits-) Alltag integrieren.

Wenn die Frage im Raum stehen würde: Würdest Du noch einmal gründen?

Auf jeden Fall. Ich würde jederzeit wieder gründen und auch jeden aus vollem Herzen unterstützen, der mit dem Gedanken einer Gründung spielt.

Zum Abschluss: Hast du ein Lieblingsbuch? Was ist dein absolutes Must-Read für alle, die sich selbstständig machen möchten?

Die „Café am Rande der Welt“-Reihe von John Strelecky kann ich jedem sehr ans Herz legen. Die Bücher sind ein toller Einstieg in die Persönlichkeitsentwicklung. Und ich bin ganz fest davon überzeugt, dass Selbstständigkeit und Persönlichkeitsentwicklung sehr eng bei einander liegen. Oder anders gesagt: Ich glaube, dass persönliches Wachstum essentiell wichtig ist, um langfristig erfolgreich zu sein.


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