Gastbeitrag von Caro Harsch: So bringst du dein Unternehmen in die Medien

Artikel in Zeitungen und Magazinen sind eine tolle Möglichkeit, dich und dein Unternehmen bekannter zu machen. Du profitierst von der hohen Reichweite der Medien und erreichst so neue Zielgruppen, ohne viel Geld in Werbung zu stecken. Leider nutzen viele Gründerinnen diese Chance nicht. Sie trauen sich nicht, die Medien anzusprechen oder wissen nicht genau, wie sie mit ihnen kommunizieren sollen. Dabei ist das alles kein Hexenwerk! In diesem Beitrag teile ich fünf konkrete Tipps mit dir, die dein Unternehmen in die Medien bringen. 

Biete eine konkrete Story 

Journalist*innen erhalten täglich unzählige Pressemeldungen, von denen es nur ein Bruchteil in die Medien schafft. Wieso? Weil die meisten keine Neuigkeit beinhalten, die es sich zu erzählen lohnt! Keine Zeitung veröffentlicht laufend Unternehmensporträts voller Zahlen, Daten und Fakten und stellt Produkte und Dienstleistung bis ins kleinste Detail vor. So sehen aber leider die meisten Pressemeldungen aus. 

Journalist*innen schreiben am liebsten über Themen, die ihren Leser*innen einen klaren Mehrwert bieten. Das bedeutet, dass der Beitrag entweder unterhält, informiert oder zur Lösung eines Problems beiträgt. 

Bevor du einen Themenvorschlag machst, überleg dir, wie ein Beitrag dazu aussehen könnte. Frag dich ehrlich, ob du den Artikel selbst interessant finden würdest, wenn es darin nicht um dich gehen würde. Wenn das nicht der Fall ist, überleg nochmal wie du deine Geschichte besser erzählen kannst oder ob du eine ganz andere Geschichte brauchst.

Finde die richtige Ansprechperson 

In den meisten Redaktionen arbeiten mehrere Journalist*innen, die alle verschiedene Bereiche abdecken. Dennoch erhalten sie täglich Themenvorschläge, die gar nichts mit ihrer Arbeit zu tun haben: Politikredakteur*innen werden über die neuesten Reisetrends informiert und das Reiseressort über die letzten Wahlergebnisse. Solche E-Mails werden nur schnell überflogen und direkt gelöscht. Das ist nicht nur für die Journalist*innen sondern auch für dich pure Zeitverschwendung! 

Recherche ist ein wichtiger Teil guter Medienarbeit: Schick deinen Themenvorschlag auf keinen Fall an den erstbesten Kontakt, den du finden kannst! Es ist nicht üblich, dass Journalist*innen E-Mails untereinander weiterleiten und dein Vorschlag wird nicht gehört werden, auch wenn er noch so gut passt. 

Schau dir die Zeitung oder das Magazin, in dem du erscheinen möchtest, stattdessen ganz genau an. Wer schreibt in welchem Ressort? Wer berichtet über welche Themen? Wer hat vielleicht schon mal über ein Unternehmen oder Köpfe aus deiner Branche geschrieben? Das ist die Person, die du mit deinem Themenvorschlag kontaktieren willst!

Kommuniziere auf dem richtigen Weg 

Mal kurz in der Redaktion anzurufen, ist sicherlich der schnellste Weg, um mit Journalist*innen zu sprechen. Aber es ist nicht unbedingt der beste! Jeder Anruf reißt Journalist*innen aus der Arbeit und die Gefahr, dass du schnell abgewimmelt wirst, obwohl deine Idee gut passt, ist leider groß. 

Journalist*innen bevorzugen es, Themenvorschläge per E-Mail zu erhalten. So können sie sich deine Idee in Ruhe durchlesen und sich weiter über dich informieren bevor sie eine Entscheidung treffen. 

Schreib deine Nachricht aber nicht einfach an eine allgemeine Redaktionsadresse. Diese sind zwar meistens am leichtesten zu finden, aber du weißt nie genau, wie gut und vor allem von wem sie verwaltet werden. Recherchiere lieber die persönlichen Kontaktdaten der Person, die am besten zu deinem Thema passt. Diese findest du mal im Impressum oder auf einer Team-Seite, mal am Anfang oder Ende eines Beitrags. In anderen Fällen musst du außerhalb des Mediums suchen, beispielsweise in den Social-Media-Profilen der Person oder in Journalisten-Datenbanken. 

Sei persönlich 

Wie zu Beginn schon erwähnt, erhalten Journalist*innen täglich unzählige Pressemeldungen. Diese werden an einen großen Verteiler verschickt und den Empfänger*innen ist klar, dass alle die selben Informationen erhalten haben. Das macht deine Meldung für sie unattraktiv. Fertige daher nicht alle Kontakte mit einer generischen Pressemeldung ab. Das macht deine mühevolle Recherche zunichte!

Schreib stattdessen jedem Kontakt eine persönliche Nachricht, in der du dich vorstellst und einen individuellen Themenvorschlag machst. In einem persönlichen Anschreiben kannst du zeigen, dass du dich mit den Artikeln der Person befasst und dir Gedanken gemacht hast, welche Aspekte deiner Geschichte für sie am interessanten sein könnten. Das macht einen guten ersten Eindruck und weckt das Interesse der Journalist*innen. Selbst wenn du allen Medien immer noch die grundlegend gleiche Geschichte anbietest, kannst du den Aufhänger und Schwerpunkt individuell setzen. 

Melde dich zur richtigen Zeit 

Das richtige Timing ist ein entscheidender Faktor bei deiner Arbeit mit den Medien. Die Medien berichten immer über die Themen, die ihre Leser*innen gerade beschäftigen. Das bedeutet, dass nicht jedes Thema zu jeder Jahreszeit funktioniert. So wird eine Boutique für Sommermode es im Winter schwer haben, in die Medien zu kommen und Wintersport ist im Sommer kein Thema. Zudem berichten Medien rund um Feier- und Aktionstage immer über ähnliche Themen: Das ist deine Chance, dich mit einer passenden Geschichte in den Medien zu platzieren. 

Neben der richtigen Jahreszeit ist es auch wichtig zu verstehen, wie Redaktionen arbeiten: Jedes Medium hat abhängig von seinen Erscheinungsintervallen einen anderen Zyklus. Eine Zeitung, die jeden Tag veröffentlicht wird, hat einen deutlich kürzeren Zyklus als ein Magazin, das einmal pro Monat erscheint. Kurz vor Druckschluss oder Ausstrahlung in TV und Radio sind Redaktionen in der Regel im Stress, die letzten Geschichten zu finalisieren und Korrekturen zu machen. Versende in dieser Zeit auf keinen Fall einen Pitch, denn niemand hat Zeit, sich diesen anzusehen und das Risiko schnell gelöscht oder vergessen zu werden, ist hoch. 

Über Caro Harsch 

Caro Harsch ist seit über 5 Jahren in der PR-Branche tätig. Auf ihrem Blog einfachpr.de schreibt sie über Public Relations und Personal Branding. In Beiträgen, Videos und Online-Kursen zeigt sie Gründerinnen, Unternehmerinnen und Selbstständigen wie sie für sich selbst und ihr Unternehmen PR machen. Sie erfahren, wie sie sichtbarer werden und ihr Unternehmen in die Medien bringen. 

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